Jul 12

Die Sprache die wir sprechen ist die Welt in der wir leben

Tags:

Die SZ brachte in dieser Woche (09.07.2014, S.3) anlässlich der Befragung der Eltern Mundlos und Böhnhardt als Zeugen im NSU-Prozess folgende Sätze, die mich aufmerken ließen: Er sprach „…mit einer Sprache, die man oft hörte in der DDR. Sätze, die alles infrage stellen, die alles in der Schwebe lassen – sodass keiner ihn darauf festnageln kann. Eine Sprache, wie sie sich Einwohner einer Diktatur angewöhnen.

Wenn ich diese Sätze in der SZ lese, so überzeugt mich der Gedanke, der auch Antrieb für Marshall B. Rosenberg war, die gewaltfreie Kommunikation (GfK) zu entwickeln, dass die Sprache immer Ausdruck und Spiegel unserer Lebenswirklichkeit ist – und diese weiter trägt. Leben wir in Angst, so verstecken wir uns hinter unserer Sprache (so man macht das halt!). So teilen wir uns (nicht) mit. Jeden Tag, tausend Mal… und unsere Kinder werden die gleiche Sprache sprechen.

Welche Welt wollen wir leben?

Ich bin froh, eine Sprache sprechen zu lernen, die von Offenheit und Klarheit geprägt ist; in Achtung und Respekt und im Vertrauen, dass mir mit Achtung und Respekt begegnet wird. Eine Sprache der Verantwortung. Und ich möchte in dieser Sprache mit unseren Kindern sprechen. Jeden Tag, tausend Mal… damit wir in einer Welt leben, in der sich keiner verstecken muss!

„Wünsch Dir Deine Welt und sprich ihre Sprache!“
Katharina Kratz
  1. Rolf Schälike 13 Jul 2014 | reply

    Sie schreiben: „Ich bin froh, eine Sprache sprechen zu lernen, die von Offenheit und Klarheit geprägt ist; in Achtung und Respekt und im Vertrauen, dass mir mit Achtung und Respekt begegnet wird. Eine Sprache der Verantwortung. Und ich möchte in dieser Sprache mit unseren Kindern sprechen. Jeden Tag, tausend Mal… damit wir in einer Welt leben, in der sich keiner verstecken muss!“

    Sagen Sie das mal den Richtern Käfer-Buske&Co. beim La und OLG Hamburg.

    Sie werden Ihr Wunder erleben. Mehrdeutigkeit (Stolpe), Eindruck, Verdacht, verbotene Ausforschung, Beweislast, non liquet etc. alles juristische Bausteine zur staatliche Durchsetzung einer Sprache, welche nicht einmal in der DDR verboten war.

    • Sascha Petzold 13 Jul 2014 | reply

      Respekt und Sprache sind zwei elementare Bausteine zu einem anderen, friedlicheren aber auch produktiveren Miteinander. Wir können nur hoffen, dass Stück für Stück auch die von Ihnen genannten Richter erreicht werden.

Leave a Comment

*

reset all fields